TALB und TSNT unterzeichnen Kooperations-Vereinbarung

André Rosinski (linis) und Mirko Spieckermann unterzeichneten die Kooperations-Vereinbarung für die TALB.

Die Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (TALB) und der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus (TSNT) GmbH arbeiten schon seit einigen Jahren erfolgreich bei verschiedenen Projekten ortsübergreifend zusammen.

Durch die Unterzeichnung einer Kooperations-Vereinbarung am 20.11.2019 wurde nun eine verbindliche Form bis 2022 im Rahmen einer LTO (Lokale Tourismus Organisation) festgeschrieben.

André Rosinksi fasst es so zusammen: „Wir haben unsere bisherigen Good-will-Aktionen einen Schritt weiter entwickelt zu einer umfassenden Marketing- und Tourismus-Kooperation, die nun verlässlich und verbindlich für beide Seiten schriftlich fixiert wurde.“

Das ist besonders für Timmendorfer Strand ein wichtiger Punkt, da das Land gesetzlich festgelegt hat, dass Fördermittel von den Gründungen von LTOs abhängig sind oder wie André Rosinski es auf den Punkt bringt: „Ziel und Wunsch des Landes ist es, dass man sich strukturell verwebt.“

Die TALB hat diesen Schritt durch den Zusammenschluss von Scharbeutz über Sierksdorf bis nach Neustadt schon länger vollzogen.

Mirko Spieckermann, Bürgermeister von Neustadt und jetzt turnusmäßig der Vorsitzende des Verwaltungsrates der TALB, betont: „Für uns ist es wichtig, die ‚Lübecker Bucht‘ gemeinsam zu vermarkten und der Verwaltungsrat hat schon immer gesagt, dass Timmendorfer Strand mit dazu gehört, denn für den Gast ist nicht an den einzelnen Gemeindegrenzen Schluss.“

Er ist überzeugt, dass die Marke „Lübecker Bucht“ zukünftig große Chancen eröffnet. „Es ist ein toller erster Schritt“, so Spieckermann, „und ich finde es darum heute auch wichtig, die Unterschrift unter diese Kooperations-Vereinbarung zu setzen.“

Robert Wagner

Sein Amtskollege, Robert Wagner, Bürgermeister von Timmendorfer Strand, ließ nicht unerwähnt, dass es ein steiniger Weg war. „Wir sitzen erst heute hier“, sagte er, weil in Timmendorfer Strand viele Denkbarrieren abgebaut und viele Befindlichkeiten zurückgenommen werden mussten.“.

In diesem Zusammenhang bedankte er sich ausdrücklich bei dem Scharbeutzer Bürgermeister Volker Owerien, Vorsitzender des Verwaltungsrates vor Mirko Spieckermann, sowie auch bei der TALB, die immer wieder Lösungen aufgezeigt und insgesamt sehr geduldig gewesen seien.

„Die Landesregierung sagt ja ganz klar, dass es nur noch Fördermittel gibt, wenn beispielsweise Kooperations-Vereinbarungen wie diese abgeschlossen werden, wie sie die Region als Marke sieht“, erläuterte er. Es ginge nicht mehr um Einzelprojekte der Orte, sondern um Projekte der Region: „Das hat man uns ganz klar ins Aufgabenheft geschrieben und da mussten wir uns alle noch einmal ein bisschen bewegen.“

Auch ohne gesetzliche Vorgaben waren und sind sich die Tourismus-Verantwortlichen André Rosinski und Joachim Nitz schon lange darin einig, Lösungen zu finden und gleichartige Aufgaben gemeinsam besser zu koordinieren. Als Beispiele nannten Sie die erfolgreiche Vermarktung der Herbst- und Winterzeit sowie die gemeinsame Entwicklung des „Lübecker Bucht Guide“, einer App für mobile Endgeräte.

„Die Eckpfeiler der Kooperation zielen darauf ab, dass Gästeerlebnis vor Ort und die Stärkung der Nebensaison gemeinsam zu fördern“, fassen sie viele, sehr arbeitsintensive Aufgaben aktuell und für die Zukunft zusammen. Dazu gehören unter anderem die Themen Mobilität, Digitalisierung, koordinierte Veranstaltungspläne, gemeinsame Bewerbung in Quellgebieten, die Abstimmung von Social-Media-Aktionen und vieles mehr.

Joachim Nitz

André Rosinski machte es an einem praktischen Beispiel fest: „Die ancora marina in Neustadt mit allen Einrichtungen, die es dort gibt, musste man schon gut kennen und als Gast gut recherchieren, um darauf aufmerksam zu werden. Durch die gemeinsame Vermarktung durch das Herbst-Winter-Magazin und inzwischen durch den „Lübecker Bucht Guide“ ist das viel einfacher geworden.“

Jochim Nitz konkretisiert: „Es geht nicht darum, unsere Werbe-Budgets zusammenzuwerfen, um Anzeigen zu schalten oder Messeauftritte zu organisieren. Es geht um langfristige Optimierung und Entwicklungen für unsere Orte, um auch in Zukunft attraktiv für Gäste zu sein.“ Ebenso hebt er hervor, dass man dabei den Blick auf die Einwohner nicht aus dem Auge verliere.

Dazu ergänzt Robert Wagner „ein herzliches Dankeschön, dass wir uns jetzt dem TEK (Touristischen Entwicklungs-Konzept) der TALB noch anschließen dürfen“. Das sei keine Selbstverständlichkeit gewesen, weil „die TALB und deren Verwaltungsrat durchaus in der Lage gewesen wären, schon im Sommer zu starten“.

Im Hinblick auf die Absichtserklärungen in der Kooperations-Vereinbarung habe man noch etwas abgewartet, damit Timmendorfer Strand - analog zu deren eigenem Touristischen Orts-Entwicklungs-Konzept 2035 - mitmachen könne.

 

Nach der Unterzeichnung (v.l.n.r.) André Rosinski, Mirko Spieckermann, Robert Wagner und Joachim Nitz.

Die Zielsetzungen der Kooperations-Vereinbarung:

In allen Kooperationsfeldern bzw. Projekten geht es vorrangig um drei Schwerpunkte:

Innovation und Entwicklung:

Ziel ist es, dass im Rahmen der Kooperation ein Prozess für das Innovations-Management integriert wird.

Im Ergebnis geht es um echte Gästeerlebnisse, mit denen die Lübecker Bucht den Wettbewerbern einen Schritt voraus ist. In diesem Bereich ist auch das Thema „Digitalisierung“ verankert.

Zu den Projekten mit einem hohen Innovations- und Entwicklungsanteil zählen:

- Lübecker Bucht App als Progressive Web App (PWA)

- Mobilität: E-Mobilitäts-Konzept „Explore Lübecker Bucht“, Neuausrichtung ÖPNV,
  Shuttle-Services (u. a. Wassertaxi, Taxirufdienste etc.) Radkonzepte

- Gästecard Lübecker Bucht (Ostsee-Card 2.0)

Produktentwicklung und Marketing:

Ziel ist es, dass die Angebote für die Nebensaison konsequent
anhand von Zielgruppenanforderungen weiterentwickelt werden.

Networking und Innenmarketing:

Ziel ist es hier, das Partnernetzwerk in der Lübecker Bucht auszubauen
und das know-how sowie die Angebote und Projekte auch den Leistungspartnern der Region zugänglich zu machen.