Halbjahresbilanz: Überdurch-schnittliches Besucher-wachstum in der Lübecker Bucht
Halbjahres-Bilanz: Überdurchschnittliches Besucherwachstum in der Lübecker Bucht
Die Zahlen des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein geben Grund zur Freude für die Tourismusbetriebe in der Lübecker Bucht.
Von Januar bis Ende Juni 2015 zeigen sie für Scharbeutz Zuwächse bei den Ankünften von 17,6 Prozent und bei den Übernachtungen von 22,8 Prozent erzielt werden.
Sierksdorf entwickelte sich ebenfalls positiv mit 9,5 Prozent Ankünften bzw. 21,1 Prozent Übernachtungen.
Neustadt in Holstein erzielte Gewinne im Bereich der Ankünfte von 11,8 Prozent und Übernachtungen von 14,1 Prozent.
Vergleicht man diese Zahlen mit Ostholstein (Ankünfte: 6,4 Prozent bzw. Übernachtungen 5,3 Prozent) und Schleswig-Holstein (Ankünfte: 4,6 Prozent bzw. Übernachtungen 3,8 Prozent) entwickelte sich die Lübecker Bucht über den jeweiligen Durchschnitten.
Detaillierte Zahlen durch Auswertungen der OstseeCard
Bei den Zahlen des Statistischen Landesamtes werden allerdings nur Betriebe mit 10 und mehr Betten berücksichtigt. Sie betreffen demzufolge überwiegend gewerbliche Anbieter.
Die Übernachtungen bei Privatvermietern oder Betrieben mit weniger als 10 Betten finden sich dort nicht wieder.
Darüber geben die Auswertungen der OstseeCard, über die der Tourismusbeitrag erhoben wird, genauere Auskünfte, da die Meldescheine von jedem Gast ausgefüllt werden.
Die Unterschiede sind dabei enorm, wie eine tabellarische Gegenüberstellung zeigt.
Daraus ist erkennbar, dass die Zahlen bei den Ankünften um 208.890 und bei den Übernachtungen um 123.013 höher liegen als über den offiziellen Angaben des Statistischen Landesamtes.
Die Datenselektion der Meldescheine ist grundsätzlich weitreichender und individuell steuerbar.
Über die Daten zu Ankünften, Übernachtungen und Aufenthaltsdauer hinaus kann zusätzlich beispielsweise auch noch nach Bundesländern selektiert werden, ebenso wie nach Kindern bis zu 18 Jahren und einiges mehr.
Ein Beispiel zeigt der Vergleich der Übernachtungen der Monate Februar mit Juni 2015 in Scharbeutz mit gleichzeitiger Darstellung, aus welchem Bundesland die Gäste anreisten.
Ein weiteres Beispiel verdeutlicht die genaue Selektion nach Ankünften und Übernachtungen in Scharbeutz in den Monaten Februar und Mai 2015.
Grenzen der Vergleichbarkeit durch unterschiedliche Zeiträume bei der Abgabepflicht
Die Vergleichbarkeit der drei Orte Scharbeutz, Sierksdorf und Neustadt ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nur bedingt möglich.
Der Grund: Während bei der Gemeinde Scharbeutz eine ganzjährige Abgabepflicht besteht, erheben Sierksdorf und Neustadt in Holstein ausschließlich in der Zeit vom 01.05. bis 30.09. die Tourismusabgabe.
Gute Gründe für den Besucheranstieg
In allen drei Gemeinden, die in den Bereich der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht fallen, ist in den vorangegangenen Jahren viel investiert worden.
Die Infrastruktur hat sich erheblich verbessert, wie an den Promenaden in Scharbeutz, Sierksdorf und Neustadt deutlich sichtbar wird.
Außerdem wurden die Bettenkapazitäten erweitert, wie in Scharbeutz durch das Bayside-Hotel oder in Pelzerhaken die Kailua Lodge, um nur zwei Beispiele im Bereich der Beherbergungsbetriebe mit mehr als 10 Betten zu nennen.
Über die Entwicklung der Übernachtungen in Beherberungsbetrieben mit mehr als 10 Betten von 2014 bis zum Juni 2015 gibt eine Statistik des Landesamtes Aufschluss.
Darüber hinaus sind zahlreiche neue Ferienwohnungen und Ferienhäuser in allen drei Gemeinden entstanden.
Durch Beach-Lounges und eine Vielfalt an gastronomischen Betrieben, die zum Teil direkten Blick auf die Ostsee haben, ist auch dieser Bereich – besonders zwischen Scharbeutz und Neustadt - vielfältiger und interessanter geworden.
Zahlreiche hochwertige Veranstaltungen runden das Angebot – inzwischen auch in der Nebensaison – ab.
Die Lübecker Bucht bietet in dieser Gesamtheit vermehrte Anreize, hier einen Urlaub zu verbringen, ebenso wie für die Tagesgäste an den Wochenenden und für Anbieter von Seminaren oder Incentive-Reisen.
Um aus Marketingsicht in Zukunft Quellmärke und Zielgruppen noch effektiver und gezielter ansteuern und auswerten zu können, sollte ein ganzheitliches Monitoring angestrebt werden.