Der Winter an der Ostsee gestern & heute

Ein erklärtes Ziel der Tourismus-Agentur ist es, die Region „Lübecker Bucht“ mit entsprechenden Angeboten zur Ganzjahres-Destination weiter zu entwickeln.

Die ersten Schritte zeigen erste Erfolge, wie an aktuellen Datenerhebungen abzulesen ist. Die Zeiten, in denen sich Gewerbetreibende oder Gastronomen im Herbst bis zum Frühjahr von den Besuchern verabschiedeten, gehören der Vergangenheit an.

Im Gegenteil: Die Orte sind jetzt auch außerhalb der starken Sommersaison belebt und beliebt.

Mit der aktiven Gestaltung und Bewerbung des Winters hat die Tourismus-Agentur Lübecker Bucht in einigen Bereichen Pionierarbeit geleistet, wie beispielsweise mit den kostenlosen Fackelwanderungen in den Wintermonaten oder den Aktivitäten rund um das Thema „Feuer & Flamme“.

An der vor drei Jahren von der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht entwickelten „Winter-Broschüre“ – die im Sommer herauskommt – beteiligen sich inzwischen auch einige Nachbarorte, der neu geschaffene Ausdruck „Winterwärmegefühl“ ist zum geflügelten Wort geworden und die aktuell initiierten Winterdörfer in Scharbeutz, Pelzerhaken und Sierksdorf sorgen dort ebenfalls für Aufmerksamkeit und regen Zulauf.

Drei-Jahres-Vergleich zeigt positive Besucher-Tendenz

Eine erste Auswertung vergleicht die Entwicklung der Orte Scharbeutz, Sierksdorf und Neustadt in Holstein mit Pelzerhaken und Rettin, die sich zur Marke "Lübecker Bucht" zusammengeschlossen haben, mit den Ostsee-Nachbarn Timmendorfer Strand und Grömitz sowie St. Peter Ording an der Nordsee.

Basis dieser Erhebung sind die Daten der gewerblichen Unterkunftsbetriebe mit mehr als 10 Betten des Statistischen Amtes Ha,burg und Schleswig-Holstein. Vergleichszeitraum sind die Monate in der Vorsaison von Januar bis April in den Jahren 2013 bis 2015.

Die folgende Grafik zeigt einen erfreulichen Trend für die Lübecker Bucht bei den „Winter-Übernachtungen“ durch ein überproportional positives Wachstum mit steigender Tendenz.

Lediglich im ersten Jahr, 2013 verzeichnet die Lübecker Bucht mit -2,7 Prozent ein kleines Minus. In 2014 wurden dann bereits +6,1 Prozent Wachstum erreicht, das sich 2015 in den zweistelligen Bereich mit +27,4 Prozent steigerte.

Woher kommen die „Wintergäste“ und wie wichtig ist der Winter für das Ganzjahreswachstum?

Für die zweite Auswertung dient als Datengrundlage die OstseeCard Scharbeutz. Eine Auswertung für die Gemeinden Sierksdorf und die Stadt Neustadt in Holstein ist nicht möglich, da hier in der Winterzeit keine OstseeCard-Gebühren erhoben werden.

Für die folgende Detailanalyse ‚Winter 2015‘ liegen als Auswertungszeitraum die Monate November 2013 bis April 2014, verglichen mit November 2014 bis April 2015 zugrunde.

Eine weitere Grafik verdeutlicht, dass die speziell für den Sommer definierten Quellmärkte Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (NRW) auch im Winter und trotz zum Teil längerer Anfahrtswege starke Zuwächse aufweisen, und zwar für Niedersachen mit einem Plus von 51 Prozent und für NRW mit einem Plus von 27,4 Prozent.

Das Übernachtungswachstum im Winter 2015 zeigt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 31,4 Prozent und dementsprechend auch eine positive Entwicklung bei den Ankünften mit einem Plus von 45,4 Prozent.

Auf das gesamte Jahr 2014 gesehen und verglichen mit den Sommerbesuchern, beträgt der Anteil der Übernachtungen im Winter inzwischen 17,3 Prozent. Dieser Anteil ist allein daher bemerkenswert, weil die Orte der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht über weniger Bettenkapazitäten als die genannten Vergleichsorte verfügen und sich trotzdem im Bereich gewerbliche Beherbergungsbetriebe mit mehr als 10 Betten gleich gut und im Jahr 2015 sogar besser entwickelten.

Die Tourismus-Agentur Lübecker Bucht sieht ihren zukünftigen Erfolg darin, wo immer es möglich ist, den Pionierstatus beizubehalten und gemeinsam mit den Leistungsträgern der Region dafür kontinuierlich neue und attraktive Winterprodukte zu entwickeln.