BUND SH startet mit TALB und Stadt Neustadt Projekt für nachhaltigen Tourismus an der Ostsee

Gemeinsam mit der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (TALB) und der Stadt Neustadt in Holstein mit Pelzerhaken und Rettin will der BUND SH in dem von BINGO! – Die Umweltlotterie geförderten Projekt „Urlaub für‘s Meer – meeresfreundliche Ferien an der Ostsee“ unter anderem dem Müllaufkommen aus dem Tourismus entgegen wirken.

Im Fokus stehen verschiedene Maßnahmen, damit Anbieter von Ferienunterkünften einen nachhaltigeren Urlaub anbieten zu können.

„Die Kick-Off-Veranstaltung Anfang März verlief bereits mit reger Diskussion sehr erfolgreich“, so die Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Neustadt, Lina Sophie Koop, „es werden aber auch weiterhin Vermieter*innen gesucht, die die mitwirken möchten und ihre Ferienunterkünfte nachhaltiger gestalten wollen.“

Interessierte können sich bei ihr unter der E-Mail-Adresse lkoop@stadt-neustadt.de melden.

Außerdem können Vermieter*innen an einer Umfrage teilnehmen. Informationen dazu gibt es unter https://www.umfrageonline.com/s/urlaub-fuers-meer

Die Teilnehmer*innen an der ersten Veranstaltung wurde das Projekt vorgestellt, in das auch Erfahrungen aus dem erfolgreichen Vorläuferprojekt „Plastikfrei wird Trend“ des BUND SH einflossen.

Einen kleinen Einblick in ihre nahhaltigen Ferienunterkünfte gab auch das Oase-Heilhaus aus Neustadt-Rettin.

Im Projekt „Urlaub für’s Meer“ werden Ferienunterkünften Informationsmaterialien für ein nachhaltigeres Urlaubsangebot zur Verfügung gestellt. Neben Müllvermeidung werden auch die Themen Mobilität, Einkaufen und Energie angesprochen. Darüber hinaus wird in der Projektlaufzeit ein Netzwerk von beteiligten Akteur*innen, Multiplikator*innen und Interessierten aufgebaut.

„Wir freuen uns, für das Projekt die TALB und die Stadt Neustadt in Holstein als Modellort als Kooperationspartner gewonnen zu haben“, sagt Ole Eggers, Geschäftsführer des BUND SH.

„Gemeinsam können wir hier vor Ort viel für den nachhaltigen Tourismus erreichen“, ergänzt Mirko Spieckermann, Bürgermeister von Neustadt in Holstein.

Auch André Rosinski, Geschäftsführer der TALB, freut sich über die Zusammenarbeit: „Nach dem erfolgreichen EU-Projekt Undine II freuen wir uns, ein weiteres wichtiges Projekt für den Meeresschutz mit dem BUND SH durchführen zu können.“

Zum Projekt-Hintergrund:

Schleswig-Holstein ist als Land zwischen den Meeren als Urlaubsregion sehr beliebt. Gleichzeitig ist der Tourismus aber auch eine Quelle für die Belastung der Meere.

Meist ist er mit einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen und einem erhöhten Ressourceneinsatz verbunden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Schleswig-Holstein (BUND SH) startet das Projekt „Urlaub für‘s Meer – Meeresfreundliche Ferien an der Ostsee“, um den Tourismus an der Ostseeküste nachhaltiger zu gestalten.

Die 1,3 Millionen Urlauber*innen, die allein in 2019 die Ostseeküste besucht haben, sorgen beispielsweise auch für ein erhöhtes Müllaufkommen an den Urlaubsorten – nicht zuletzt in Form von Einwegverpackungen aus Plastik. Dieser Plastikmüll ist jedoch eine ernste Bedrohung für unsere Umwelt und die heimischen Meere.

„Bei Müllsammelaktionen wie zum Beispiel in Neustadt in Holstein finden sich häufig über 500 Teile Müll auf 100 Metern Ostseeküste. Rund 70 Prozent davon sind Plastikmüll, der hauptsächlich aus Freizeit- und Tourismusaktivitäten stammt“, so Anna-Lisa Cohrs, Projektleiterin von „Urlaub für’s Meer“.

Darum geht es konkret

Vermietende von Ferienunterkünften sollen in einem Modellort in Schleswig-Holstein dazu eingeladen werden, ihre Feriengäste zu verpackungsarmem und meeresfreundlicherem Verhalten anzuregen.

Dabei werden auch weitere Bereiche der Nachhaltigkeit wie Mobilität, Wasser, Energie, ökologischer Bau und Renovierung angesprochen.

Gäste der Ostsee-Region werden für den Schutz der Meere sensibilisiert und weitreichende Informationen, Aufklärung und Aktionen tragen zum nachhaltigen positiv veränderten Konsumverhalten bei.

Dazu werden folgende Inhalte vom Projekt erarbeitet und für Gäste in den Unterkünften bereitgestellt:

1. Tipps zu nachhaltigem Verhalten für die Bereiche

- Meeresfreundlicher, verpackungsarmer Einkauf

- Energie- und Wassersparen

- Mülltrennung

- Mobilität (An- und Abreise sowie Tagesziele vor Ort)

- CO2-Fußabdruck/-Kompensation des Ferienaufenthaltes

2. Bereitstellung von Mehrwegbehältern (Einkaufstaschen, Wasserflaschen u.a.)

3. Informationen zu Umweltbildung/-veranstaltungen vor Ort

Vermietende erhalten ein Checkheft mit Erläuterungen speziell zur Optimierung ihrer Unterkunft im Sinne des Meeresschutzes.

Die Informationen werden im Rahmen des Projekts in Zusammenarbeit mit der örtlichen Tourismusstelle für einen ersten Modellort individuell zusammengestellt und den Unterkünften zur Verfügung gestellt. Weitere Orte können sich anschließen und erhalten dafür einen Leitfaden inkl. Layout- und Textvorlagen.

Weitere Informationen gibt es unter www.bund-sh.de/urlaub-fuers-meer